Was ich auf dem Weg durch die Hölle gelernt habe - Teil 5: Warum Narzissten Versprechen brechen
- Marion Schimmelpfennig

- 12. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Versprechen sind eigentlich dazu da, Vertrauen zu schaffen. Beim Narzissten sind sie ein Instrument, um dein Vertrauen gezielt zu missbrauchen.
Tausend gebrochene Versprechen
Eines der ersten großen Versprechen war, dass er sich selbstverständlich am gemeinsamen Lebensunterhalt beteiligen würde. Immer wieder betonte er, er könne es nicht ertragen, von einer Frau ausgehalten zu werden. Die Realität? Ich musste ihm immer wieder Geld geben, damit er Daytrading betreiben konnte, das er komplett verzockte. Darüber hinaus hatte er es geschafft, bereits von Anfang an in die Kasse zu greifen, ohne dass ich es merkte ...
Ein weiteres, oft wiederholtes Versprechen lautete, er werde sich ändern. Dieses Versprechen bekam ich gefühlt tausendmal zu hören, oft mit tränenerstickter Stimme. Manchmal hielt es ein paar Tage, manchmal nicht einmal das. Sprach ich ihn darauf an, kam die Gegenattacke: Ich sei viel zu ungeduldig, ich würde seine kleinen Fortschritte nicht würdigen. Die Schuld für sein Nichteinhalten seiner eigenen Worte lag also – wie immer – bei mir.
Auch sein Schwur, nie wieder betrunken nach Hause zu kommen, hielt er nicht. Stattdessen stand er irgendwann wieder lallend in der Tür, um sich dann mit den Worten herauszureden: „Scheiße, es ist passiert. Aber ist es denn so schlimm, wenn ich ein Versprechen ein einziges Mal nicht einhalte?“ Ein einziges Mal, das sich natürlich wiederholte.
Das nie eingehaltene Versprechen „Ich werde dich auf Händen tragen“ tat mir damals besonders weh. Nicht nur, weil es nicht eingehalten wurde, sondern deshalb, weil er mich darüber hinaus auch noch mit Füßen getreten hat.
Und dann waren da die unzähligen kleinen Versprechen. Eine verlorene Wette einzulösen. Kleine Gefälligkeiten zu erledigen. Dinge, die er mit einem charmanten Lächeln zusagte und die nie Realität wurden. Für Außenstehende belanglos, für mich ein ständiger Tropfen, der das Vertrauen aushöhlte.
Das Muster den gebrochenen Versprechen
Ein Versprechen wird nicht gegeben, um eingehalten zu werden, sondern um dich kurzfristig ruhigzustellen, dich zu binden und dir Hoffnung zu geben. Auf Dauer hinterlässt es genau das Gegenteil: ein Vakuum, in dem Vertrauen nicht wachsen kann, sondern stirbt.
Und unsere Lektion
Die Lektion, die wir daraus lernen: Nicht die Worte zählen, sondern die Taten. Wer dich immer wieder vertröstet und Versprechen bricht, zeigt dir nicht nur Respektlosigkeit, sondern auch, dass du ihm niemals wichtiger bist als seine eigenen Bedürfnisse.
Deshalb: Konzentrieren wir uns wieder auf unsere eigenen Bedürfnisse!
Wenn du selbst in solch einem Kreislauf festhängst und merkst, wie sehr dich diese Dynamik zermürbt, begleite ich dich gern in meinem Coaching. Dort geht es nicht darum, noch länger auf Versprechen zu hoffen – sondern darum, deine Wahrnehmung zu schärfen, dein Nervensystem zu beruhigen und Schritt für Schritt deine eigene Klarheit und Stärke zurückzugewinnen.




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