Warum ich für dich schreibe – und weniger über dich
- Marion Schimmelpfennig
- 9. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Ich werde manchmal gefragt, warum ich so viel über Narzissten schreibe – und seltener über die Gründe, weshalb Menschen überhaupt in solche Beziehungen geraten. Ob das nicht einseitig sei. Ob es nicht wichtiger wäre, über das Innere der Betroffenen zu sprechen. Über alte Muster, über frühe Wunden, über die fehlende Grenze.
Doch genau das tue ich – nur auf eine andere Weise.
Ich schreibe nicht, um dich zu analysieren. Ich schreibe, um dich zu erreichen. Denn wenn du selbst einmal in einer Beziehung mit einem narzisstisch geprägten Menschen warst – oder noch bist – dann weißt du, dass Analyse dir nichts bringt, solange dein Nervensystem noch im Überlebensmodus steckt. Was du dann brauchst, ist kein Spiegelsaal, sondern ein Licht. Kein Fachartikel über Bindungstheorie, sondern etwas, das mitten in dein Herz trifft und dort etwas zum Klingen bringt, das du längst vergessen hast: deinen gesunden Instinkt.
Ich beschreibe das Verhalten von Narzissten, weil es für viele das erste Mal ist, dass sie überhaupt Worte finden für das, was ihnen widerfahren ist. Ich schreibe über die subtilen Angriffe, die verbogenen Wahrheiten, die kontrollierte Verwirrung – weil das die Sprache ist, in der ihre Vergangenheit geschrieben wurde. Und weil viele durch meine Worte begreifen: Ich bin nicht verrückt. Ich bin verletzt. Und das, was passiert ist, war echt.
Wer in einer toxischen Beziehung lebt, kann nicht klar denken. Genau das ist ja das Prinzip. Der Missbrauch wird so raffiniert verkleidet, dass du ihn nicht mehr erkennst. Und selbst wenn du ihn erkennst, ist da oft niemand, der es dir bestätigt. Zu oft hast du gehört, dass du übertreibst. Zu oft hat man dich gefragt, warum du noch da bist. Zu oft hast du dich selbst verurteilt, weil du dachtest, du müsstest es doch längst verstanden haben.
Deshalb schreibe ich. Und deshalb schreibe ich so deutlich. Weil es Worte braucht, die durch den Nebel schneiden. Die deutlich sagen: „Das war Missbrauch.“ Weil es manchmal genau diesen einen Satz braucht, um jemanden aufzuwecken, der jahrelang geglaubt hat, dass alles seine Schuld ist.
Ich schreibe, weil ich weiß, wie sich der Weg anfühlt, den du gegangen bist. Und weil ich weiß, wie entscheidend es ist, dass dir jemand unterwegs zuruft: Du hast recht mit deinem Gefühl. Du bildest dir das nicht ein!
Dass meine Texte wirken, zeigen mir die vielen Nachrichten, die ich erhalte. Nachrichten von Menschen, die schreiben: „Jetzt weiß ich, was mit mir passiert ist.“ Und das ist das größte Geschenk für mich: zu wissen, dass der Missbrauch für viele von euch jetzt eher enden kann – weil ihr endlich erkennt, dass es Missbrauch war. Denn was man durchschaut, verliert langsam seine Macht.
Darum schreibe ich. Nicht über dich – sondern für dich. Wenn du mehr über dich und deine Beziehung herausfinden möchtest und wie ich dir helfen kann, wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen – vereinbare einfach ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir.
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