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Warum der Narzisst dich nicht in Ruhe lässt – trotz neuer Zufuhr

  • Autorenbild: Marion Schimmelpfennig
    Marion Schimmelpfennig
  • 15. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Aug.


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Viele fragen sich, warum ein narzisstisch geprägter Ex-Partner plötzlich Ruhe gibt, sobald er eine neue Beziehung hat – während ein anderer trotz frischer Zufuhr nicht aufhört, zu provozieren, zu kontrollieren, zu strafen oder subtil ins Leben der Ex-Partnerin einzugreifen.


Manche bleiben durch äußere Umstände aneinandergekettet: ein gemeinsam gekauftes Haus, das nicht so leicht aufgelöst werden kann. Offene finanzielle Verstrickungen – etwa, wenn der Narzisst noch Schulden bei der Ex hat, aber „aus Prinzip“ nicht zahlt oder immer neue Ausflüchte findet. Oder sie arbeiten am selben Ort – und begegnen sich täglich, auch wenn die Beziehung längst vorbei ist. In all diesen Konstellationen bleibt eine Restverbindung bestehen. Und wo Verbindung ist, ist aus narzisstischer Sicht: Zugriff. Denn es geht nie wirklich um das Objekt – es geht um die Kontrolle darüber.


Doch kein Band ist so zäh und so zuverlässig wie ein gemeinsames Kind …


Dann bleibt der Zugriff sogar institutionell abgesichert: über das Umgangsrecht, die Kommunikation in der Erziehung, Kindergartenfeste, Arzttermine, Schulfragen, Notfälle. Und der Narzisst nutzt das nicht, weil er sich kümmert – sondern weil es ihm Macht verleiht. Solange du kooperieren musst, bist du verfügbar – und Verfügbarkeit bedeutet für ihn: Einfluss!


Oft fragen sich Betroffene: Warum überhaupt noch Macht ausüben, wenn längst jemand Neues da ist? Warum nicht einfach gehen lassen?


Die Antwort ist schlicht: Für Narzissten ist Macht kein Mittel zum Zweck – sie ist DER Zweck. Kontrolle ist kein Werkzeug, sondern der Kern ihrer Identität. Wer sich entzieht, wer gegangen ist, wer Grenzen gesetzt hat, wird zur Kränkung. Und Kränkungen müssen „ausgeglichen“ werden – nicht durch Reife oder Versöhnung, sondern durch Dominanz. Die neue Partnerin ersetzt dabei nicht das alte Spiel – sie ist nur eine zusätzliche Bühne. Die eigentliche Rechnung bleibt offen, und der Wunsch, das alte Gleichgewicht „wiederherzustellen“, bleibt bestehen: Du sollst verlieren, damit er sich überlegen fühlen kann.


Was also tun? So wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Klare, sachliche Kommunikation. Keine Diskussionen, keine emotionalen Nachbeben, keine Rechtfertigungen – auch nicht innerlich. Wenn du aufhörst, mitzuspielen, wird das Spiel uninteressant. Dein Kind darf dabei nicht zum Mittel der Abgrenzung werden – aber es darf auch nicht länger das Einfallstor sein. Du hast das Recht, Grenzen zu setzen, auch wenn du kooperieren musst. Und du darfst innerlich entscheiden, dass du für das Kind da bist – nicht für das Drama. Du bist nicht verantwortlich für seine Unreife. Aber du bist verantwortlich für deinen Frieden.


Willst du tiefer einsteigen?

Meine Blogbeiträge geben dir Einblicke und Impulse – im Coaching können wir genau auf deine persönliche Situation schauen. Gemeinsam finden wir Klarheit, lösen alte Verstrickungen und stärken dich für deinen Weg zurück in ein freies, selbstbestimmtes Leben.

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